M - Das Böse: Thriller by Doris J. Heydeck

M - Das Böse: Thriller by Doris J. Heydeck

Autor:Doris J. Heydeck [Heydeck, Doris J.]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik, Gegenwartsliteratur, Krimis & Thriller
ISBN: 9783990486856
Herausgeber: novum pro
veröffentlicht: 2016-10-05T23:00:00+00:00


Baldur

Zyklus Gea’l – Erdzeit 984 n. Chr.

Baldur fühlt sich immer als ein anderer Mensch, wenn er sich in Kohon aufhält. Sobald er in dem Felsenpalast angekommen ist, empfindet er sich nicht mehr als Oberster Wächter oder Beirat der Interwelt-Regierung. Er streift seine ganze nach außen gezeigte Maske ab und ist dann einfach nur mehr ein Mann, der das idyllische Leben in diesem kleinen Königreich sehr zu schätzen weiß, ganz besonders die Gesellschaft von Königin Nou’or natürlich. Der Herrscher über Kohon, König Kho’ors, ist ein sehr sanfter, gemütlicher Koloss von einem Manne, der noch vier andere Frauen und zwölf Kinder hat, aber Nou’or gehört der Platz an seiner Seite als Königin und Gefährtin. Er schätzt ihre Klugheit und ihr Urteilsvermögen über alle Maßen, deshalb werden die Regierungsgeschäfte hauptsächlich von der Königin geführt. Noch vor der Eheschließung hat sie ihm mitgeteilt, dass sie nie Kinder haben kann. Für den König, der Nou’or vom ersten Augenblick an verehrt, ja richtig angebetet hat, spielte das keine Rolle. Er betrachtet sie als eine Göttin und verlangt von ihr keine ehelichen Pflichten. Seine einzige Bedingung war, sie mögen immer das Mittagsmahl zusammen einnehmen und anschließend einen Spaziergang in den Gärten unternehmen. Inzwischen ist diese gemeinsame mittägliche Zeit kein Pflichttermin mehr, sondern ein äußerst befriedigendes tägliches Ritual für beide. Auch bei allen offiziellen Anlässen und Feiern ist Königin Nou’or stets an der Seite des Königs. Die anderen Ehefrauen von Kho’or empfinden keine Eifersucht gegenüber der Königin, im Gegenteil. Sie wird von den Frauen und Kindern sehr geliebt, weil sie sich immer für alle und jeden im Palast einsetzt. Königin Nou’or ist nicht nur der Mittelpunkt in der Großfamilie, sie hat auch immer ein offenes Ohr für die Bevölkerung. Während Baldur darüber nachdenkt, wie gut sich die Anwesenheit von Nou’or auf das gesamte soziale Klima ausgewirkt hat – nicht nur in Kohon, auch auf die Nomadenstämme, die regelmäßig das Reich besuchen –, bemerkt er zuerst gar nicht, dass Selek inzwischen an seiner Seite geht.

„Verzeiht, Baldur, Ihr seid tief in Gedanken versunken und ich störe Euch nicht gerne, aber die Königin bat mich, Euch umgehend zu ihr in den Garten zu führen.“ Selek hält seine Faust auf sein Herz und verneigt sich leicht vor seinem Mentor.

„Ihr braucht euch nicht zu entschuldigen, Selek, bitte, geht voran und bringt mich zur Königin.“

Baldur betrachtet stolz seinen Schützling, der die gleiche Größe, ja sogar dieselbe Haarfarbe hat wie er. Während Selek mit forschem Schritt vor ihm die Steintreppen hinabschreitet, denkt Baldur darüber nach, wie gut sich der junge Wächter angepasst hat. Nach erfolgreichem Abschluss der Wächterausbildung hat Baldur Selek als persönliche Leibwache für die Königin rekrutiert und seit mehr als einem halben Jahr versieht dieser seinen Dienst in Kohon.

Die Königin ist gerade dabei, Blumen zu schneiden und in einen Korb zu sortieren, als sie Schritte hinter ihr hört. „Oberster Wächter!“ Erfreut dreht sie sich um und hält Baldur die Hand hin.

„Meine Königin!“ Baldur küsst ihr die Hand. „Ich freue mich, Euch endlich wiederzusehen!“

„Vielen Dank, Selek.“ Die Königin nickt ihrer Leibwache zu. „Ihr habt



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